Prepaid Kreditkarten werden vor allen Dingen von den zwei großen Kreditorganisationen Mastercard und VISA direkt über die Kreditinstitute ausgegeben. Mit diesen Kreditkarten können Inhaber wie gewohnt die Vorzüge des bargeldlosen Zahlungsverkehrs nutzen. Jedoch ist die Nutzung auf den vorher eingezahlten Betrag begrenzt, denn bei Prepaid Kreditkarten handelt es sich lediglich um Guthabenkarten. Die wesentliche Haupteigenschaft besteht also darin, dass der Inhaber der Kreditkarte über kein Kreditlimit verfügt, sondern nur über den Betrag verfügen kann, der sich auf dem Kreditkartenkonto als Guthaben befindet.
Vorteile der Prepaid Kreditkarte
- keine Bonitätsprüfung
- kein regelmäßiges Einkommen nötig
- auch bei negativem Schufa Eintrag erhältlich
- volle Kostenkontrolle
- kein Verschuldungsrisiko
- hohe Sicherheitsstandards
- bargeldlos bezahlen
- weltweite Akzeptanz
- oft mit Guthabenverzinsung
- Abheben von Bargeld an Geldautomaten möglich
- auch für Kinder und Jugendliche geeignet
Prepaid Kreditkarten als eine der vier Abrechnungsarten
Die Kreditkarten auf Guthabenbasis werden in der Regel an alle Verbraucher ab 18 Jahren, ohne Rücksicht auf die jeweilige Bonität ausgegeben, sodass auch Kunden ohne regelmäßiges Einkommen diese Kreditkarten nutzen können. Bei manchen Anbietern erhalten sogar Jugendliche eine Prepaid Kreditkarte angeboten, da eben kein Kreditrisiko besteht und der minderjährige Kunde somit auch keine Schulden machen kann. Die hohe Sicherheit macht diese Art der Kreditkarten aber auch bei anderen Kunden beliebt, denn bei Verlust oder Missbrauch ist der Schaden maximal auf den Guthabenbetrag begrenzt.
Bei Prepaid Kreditkarten handelt es sich vom Grundprinzip her um reguläre Kreditkarten, die zum Bargeld verfügen und zum Zahlen ohne Bargeld genutzt werden können. Sie werden von den bekannten großen Kreditkartenorganisationen, wie zum Beispiel von VISA oder MasterCard, ausgegeben. Somit stehen auch hinter diesen Angeboten große und erfahrene Unternehmen. Der Unterschied zu einer regulären Kreditkarte liegt in der Abrechnungsart. So zählen Prepaid Kreditkarten zu den insgesamt vier Abrechnungsarten, denn neben Prepaid bieten Kreditkartenorganisationen auch Charge-, Debit- und Credit-Kreditkarten an. Die gängigste Abrechnungsart ist hierzulande die Charge-Card, denn hier werden die Verfügungen des Kunden, die mit der Kreditkarte getätigt wurde, über einen gewissen Zeitraum hinweg gesammelt, und dann meistens einmal im Monat dem Konto belastet.
Weltweit einsetzen
Mit Prepaid Kreditkarten kann der Karteninhaber viele Vorzüge einer regulären Kreditkarte nutzen. So können diese an vielen Akzeptanzstellen auf der ganzen Welt eingesetzt werden. Je nach Kreditkartenorganisation stehen den Kunden weit über zehn Millionen Akzeptanzstellen zur Auswahl. In Geschäften, Supermärkten, Restaurants, beim Tanken oder beim Teleshopping wird mit diesen Kreditkarten im Rahmen des Guthabens der bargeldlose Zahlungsverkehr möglich. In vielen Bereichen werden in der heutigen Zeit Kreditkarten als gültiges Zahlungsmittel akzeptiert. Logos an den Geschäften und im Kassenbereich geben dem Kunden Auskunft darüber, ob seine Kreditkarte auch akzeptiert wird. Aber nicht nur vor Ort kann mit der Prepaid-Kreditkarte gezahlt werden, sondern auch in den vielen Tausend Onlineshops haben die Kunden oftmals die Möglichkeit, mit dieser Kreditkartenvariante zahlen zu können. Aufgrund der weltweiten Akzeptanz können Prepaid Kreditkarten auch im Urlaub genutzt werden. Vor dem Urlaub hilft eine kurze Nachfrage beim jeweiligen Kreditkartenherausgeber, ob die Karte am Urlaubsort auch genutzt werden kann.
Natürlich kann die Kreditkarte auch zum Abheben von Bargeld an Geldautomaten genutzt werden, sofern ausreichend Guthaben vorhanden ist. Vor dem Abheben ist lediglich darauf zu achten, dass es sich um einen Geldautomaten mit entsprechendem Logo der jeweiligen Kreditkartenorganisation handelt. Innerhalb Deutschlands sind es je nach Anbieter häufig einige Zehntausend Geldautomaten, weltweit stehen den Kunden meist sogar einige Hunderttausend Geldautomaten zur Auswahl. Neben den Grundfunktionen erhält der Nutzer bei klassischen Kreditkarten oftmals noch einige Zusatzfunktionen. Dazu zählen zum Beispiel Reiseservices, die Teilnahme an Bonusprogrammen, Versicherungen und andere erweiterte Leistungen. Diese Zusatzleistungen sind bei vielen Kreditkarten üblich, werden bei Prepaid Kreditkarten aber häufig nicht mit angeboten. Allerdings statten immer mehr Banken die Prepaid-Kreditkarten für besondere Kunden mit einigen Zusatzleistungen aus, wie zum Beispiel die Kreditkarten für Studenten.
Aufladen
Das Besondere an Prepaid Kreditkarten ist, dass diese vor der Nutzung erst aufgeladen werden müssen. Das System ist somit mit dem der Prepaid-Handys vergleichbar. Diese können nämlich auch nur genutzt werden, wenn ausreichend Guthaben vorhanden ist. Prepaid Kreditkarten können allerdings nicht immer unbegrenzt aufgeladen werden, sondern je nach Kundenkreis ist der maximale Guthabenbetrag auf zum Beispiel 500 Euro begrenzt. Je nach Anbieter ist das Aufladen des Guthabens auf verschiedene Weisen möglich. Zur Auswahl steht zum Beispiel die Möglichkeit der Überweisung. Um die Prepaid Kreditkarte aufzuladen, muss der Kunde lediglich den gewünschten Betrag von seinem Girokonto auf das Kreditkartenkonto überweisen. Diese Zahlungsweise hat allerdings den Nachteil, dass der Überweisungseingang zunächst abgewartet werden muss, sodass der Kunde schon einmal mit einigen Tagen Verzögerung rechnen muss. Zusätzlich bieten einige Emittenten noch weitere Auflademöglichkeiten an, wie zum Beispiel Zahlungen über Moneybookers, Giropay oder T-Pay. Bei diesen Aufladearten steht dem Nutzer das Guthaben besonders schnell zur Verfügung, sodass dem Kunden auch kurzfristige Einzahlungen schnell zur Verfügung stehen. Bargeldeinzahlungen sind häufig nicht möglich.
Nachdem die Kreditkarte aufgeladen ist, kann der Kunde sie wie gewohnt für den bargeldlosen Zahlungsverkehr einsetzen. Sie ist aber erst dann einsatzfähig, wenn das Geld verbucht wurde. Einige Kreditkartenanbieter bieten den Kunden nur wenige Auflademöglichkeiten zur Auswahl an. Deshalb gibt es Prepaid Kreditkarten, bei denen es überhaupt keine Möglichkeit der kurzfristigen Aufladung gibt. Wer bei Kreditkarten eine große Flexibilität nutzen möchte, der sollte sich für eine Karte entscheiden, bei der auch Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden, die eine kurzfristige Nutzung des angewiesenen Guthabens ermöglichen. Prepaid Kreditkarten bieten den Karteninhabern zudem den Vorteil, dass das Guthaben auch verschenkt werden kann. Denn einige Ausgeber von Kreditkarten bieten den Kunden die Möglichkeit an, Geschenkkarten mit einem Kreditkartenguthaben zu verschenken. Löst der Beschenkte die Guthabenkarte ein, dann wird der Betrag automatisch dem Kreditkartenkonto gutgeschrieben.
Immer häufiger als hochgeprägte Kreditkarte zu erhalten
Neben der Funktionalität sind Prepaid Kreditkarten immer häufiger optisch nicht mehr von regulären Kreditkarten zu unterscheiden. Viele Prepaid-Kreditkarten werden zum Beispiel mit einer Hochprägung angeboten. Hochprägung bedeutet, dass auf der Kreditkarte die Kreditkartennummer aufgeprägt ist und sich etwas von dem Rest der Karte abhebt, wie es bei den „echten“ Kreditkarten der Fall ist. Auch das Design kann vom Karteninhaber häufig ausgewählt werden. So können bei einzelnen Anbietern zum Beispiel bestimmte Motive und Hintergründe ausgewählt werden oder das Design lässt sich durch eigene Motive besonders gut individualisieren. Dazu bieten einige Anbieter den Kunden den Vorteil, dass sie eigene Motive einfach hochladen können, wie zum Beispiel ein Foto vom letzten Urlaub oder Ähnliches. Dieses Motiv wird dann auf der Vorderseite der Kreditkarte gedruckt und verleihen ihr eine besonders individuelle und ansprechende Optik.
Höchstmögliche Kostenkontrolle
Eine Kreditlinie wird dem Kunden bei einer Prepaid-Kreditkarte nicht eingeräumt. Dadurch erhalten Kunden die höchstmögliche Kostenkontrolle, denn das Überziehen ist mit diesen Kreditkarten nicht möglich. Schulden können seitens des Karteninhabers nicht aufgebaut werden, denn es kann immer nur das Geld ausgegeben werden, was vorab bereits bezahlt wurde. Die fehlende Kreditlinie bietet allerdings nicht nur Vorzüge für den Kunden, sondern auch die Kreditinstitute können davon profitieren. Mit dieser Art des Abrechnungsverfahrens wird das Risiko für Kreditkartenausgeber begrenzt, sodass Prepaid Kreditkarten selbst an Kunden mit geringer Bonität ausgegeben werden. Schüler, Studenten und Verbraucher ohne regelmäßiges Einkommen können durch die fehlende Kreditlinie eine Prepaid Kreditkarte beantragen.
Auch für Jugendliche und Kunden mit schlechter Bonität
In der Regel wird selbst Verbrauchern mit negativen Schufa-Einträgen eine solche Kreditkarte ausgestellt. Eine Auskunft bei der Schufa wird vor Beantragung nicht durchgeführt. Dadurch können selbst Kinder und Jugendliche erste Erfahrungen mit Kreditkarten sammeln, ohne ein Schuldenrisiko einzugehen.
Viele Kreditkartenorganisationen geben Prepaid Kreditkarten bereits an Kunden im Alter von 13 oder 14 Jahren aus. Insbesondere in den Zeiten des Internetversandhandels ist es auch für jüngere Menschen häufig wichtig, über ein Zahlungsmittel zu verfügen, das auch online jederzeit genutzt werden kann. Allerdings können Jugendliche diese Art der Kreditkarten nicht einfach selbst beantragen, sondern das kann nur in Verbindung mit der Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters geschehen. In der Regel müssen die Erziehungsberechtigten den Antrag mit unterschreiben. Ohne dieses Einverständnis erfolgt keine Bearbeitung des Kreditkartenantrags. Allerdings sind Prepaid Kreditkarten nicht nur für Verbraucher mit einem unregelmäßigen Einkommen oder für Jugendliche von Vorteil, sondern auch Verbraucher mit einer guten Bonität können von den Vorzügen einer solchen Kreditkarte profitieren. Aufgrund der hohen Sicherheit nutzen viele Kreditkarteninhaber zusätzlich aufladbare Kreditkarten um damit zum Beispiel Rechnungen im Internet oder im Ausland zu bezahlen.
Hohe Sicherheitsstandards
Die Sicherheitsstandards, wie sie in der heutigen Zeit bei Kreditkarten üblich sind, werden natürlich auch bei Prepaid Kreditkarten eingehalten. Bei Internetgeschäften sorgen zum Beispiel der Sicherheitscode und der 3-D Secure Code für ein hohes Maß an Sicherheit. Zusätzlich zu den üblichen Sicherheitsstandards bietet eine Prepaid Kreditkarte dem Nutzer aber noch einen weiteren entscheidenden Vorteil, denn die Zahlungsmöglichkeiten sind mit aufladbaren Kreditkarten stets auf das Guthaben begrenzt. Ist das Guthaben aufgebraucht, dann kann die Karte nicht mehr als Zahlungsmittel eingesetzt werden. Deshalb hält sich der Schaden bei etwaigem Kreditkartenmissbrauch in Grenzen. Aber auch das Risiko lässt sich dadurch minimieren, dass die Karte zum Beispiel rechtzeitig nach Diebstahl oder anderen Vorkommnissen gesperrt wird. Zudem sollten die Abrechnungsbelege immer geprüft werden. Kommt es zu Unregelmäßigkeiten oder Fehlern, dann sollten diese unverzüglich reklamiert werden. Ist eine Onlineverwaltung des Kreditkartenkontos möglich, dann gestaltet sich die Kontrolle der Zahlungseingänge sowie der Zahlungsausgänge sehr einfach. Denn dann können die Kreditkartenumsätze zu jeder Tages- und Nachtzeit kontrolliert werden.
Jahresgebühren beachten und Angebote vergleichen
Erhältlich sind aufladbare Kreditkarten, wie andere Kreditkarten auch, bei Kreditinstituten vor Ort oder sie können auch direkt über das Internet beantragt werden. Sie werden bereits zu günstigen Preisen angeboten. Das liegt sicherlich daran, dass Emittenten durch die reinen Guthaben-Kreditkarten kein hohes Risiko eingehen, denn eine Kreditlinie kann nicht genutzt werden. Dadurch besteht auch nicht die Gefahr, dass Kreditkarteninhaber die Karte einsetzen und den erhaltenen Kredit nicht zurückzahlen können. In der Regel müssen Kunden mit einer jährlichen Gebühr von 20 bis 49 Euro rechnen. Einige Emittenten bieten den Kunden sogar kostenlose Prepaid Kreditkarten ohne Jahresgebühr an. Besonders günstige Angebote erhalten häufig Kunden, die direkt mit der Beantragung der Kreditkarte ein Girokonto abschließen. Der Vertrag wird in der Regel für die Dauer von ein bis zwei Jahren abgeschlossen und verlängert sich bei Nichtkündigung automatisch um ein weiteres Jahr. Die Gebühren werden je nach Anbieter monatlich oder einmal im Jahr abgerechnet.
Gebühren für die laufende Nutzung
Zusätzlich zu der Jahresgebühr müssen Neukunden zudem in manchen Fällen auch mit einer einmaligen Einrichtungsgebühr rechnen. Die Höhe dieser Gebühren kann sehr unterschiedlich ausfallen. Neben der Jahres- und Einrichtungsgebühr gibt es häufig noch weitere Gebühren, wie zum Beispiel für Auslandseinsätze und Bargeldabhebungen zu berücksichtigen. Bei vielen Kreditkarten ist es üblich, dass beim Einsatz im Ausland Gebühren anfallen. Jedoch werden die Gebühren in den meisten Fällen nur in Nicht-Euro-Ländern fällig. Wer die Prepaid Kreditkarte im Euro-Ausland einsetzt, muss häufig nicht mit der Berechnung von Gebühren rechnen. Eine Gebühr für Bargeldabhebungen wird in der Regel unabhängig vom Aufenthaltsort und somit im Inland und auch im Ausland abgerechnet. Die Gebühr wird zum Beispiel bei Bargeldabhebungen am Geldautomaten oder auch am Schalter fällig. Die Gebühren werden je nach Anbieter und Produkt prozentual oder pauschal berechnet.
Guthabenverzinsung
Neben Gebühren erhalten viele Inhaber von Prepaid Kreditkarten auch Zinsen für das Guthaben. Die Verzinsung ist häufig deutlich besser, als auf einem regulären Sparbuch. Einige Emittenten bieten den Kreditkarteninhabern Guthabenzinsen in Höhe von einem Prozent oder mehr an. Die Höhe der Zinsen wird dem Markt angepasst und kann sich deshalb regelmäßig verändern. Oftmals gibt es auch eine Zinsstaffelung, durch die höhere Guthaben besser verzinst werden, als geringe Kontostände. Bei hohen Verzinsungen erhalten Kreditkarteninhaber deshalb häufig vergleichbar hohe Zinsen, wie sie beim Tagesgeld üblich sind. Zugleich erhält der Kreditkarteninhaber auch die gleiche Flexibilität, denn er kann täglich über das Guthaben auf dem Kreditkartenkonto durch Bargeldabhebungen oder den bargeldlosen Zahlungsverkehr verfügen.